Das Jahr 2019 steht unter dem Leitthema: mehr Drum Circles in der Altenpflege und Altenarbeit.
Vielfalt und Teilhabe - Jetzt!

Es ist mir seit vielen Jahren eine Herzensangelegenheit, die Drum Circle Idee in die unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen zu bringen. Das Jahr startete mit einem wunderbaren Drum Circle in der FSE Pflegeeinrichtung in Berlin-Johannisthal.

Weit über 20 Bewohner*innen kamen am Samstag, den 5. Januar 2019 in den Veranstaltungssaal und ließen sich von den unterschiedlichen Instrumenten begeistern und von den selbstgestalteten Rhythmen mitreißen. Es war mir eine besondere Freude, dass auch Angehörige, Freiwillige, Einrichtungsleitung, Pflegedienstleitung und weitere Mitarbeiter*innen an diesem Vormittag teilgenommen haben und das Trommeln mit Leidenschaft für sich entdeckt haben. Eine Stunde Rhythmus pur, Trommeln pur und Lebensfreude pur.

Einen visuellen und akustischen Einblick können Sie hier gewinnen:

Video-Clip Drum Circle in der Altenpflege

In den letzten Jahren durfte ich quer durch Deutschland reisen und in verschiedenen Einrichtungen Drum Circles anbieten und Inhouse-Schulungen geben. War auf unterschiedlichen Fachtagungen und Kongressen geladen und hatte die Möglichkeit die Drum Circle Arbeit vorzustellen und darüber zu berichten, welche positiven Auswirkungen Trommeln bei Menschen mit und ohne Demenz hat. 

Für dieses Jahr sind zahlreiche Termine für VivaRhythm® Drum Circle Angebote fixiert. Die Teilnehmer*innen haben dort die Möglichkeit eine Einführung in die Kunst der Anleitung zu bekommen. Anhand von zahlreichen Best-Practice-Beispielen werden die unterschiedlichen Ideen aufgezeigt und ein direkter Einblick in die Praxis gegeben. Im Anschluss können Projekte beratend und unterstützend begleitet werden.

Wichtig ist mir der Ansatz der Niedrigschwelligkeit. Tief geprägt wurde ich von der Publikation Konrad Hummels: "Öffnet die Altenheime" in den frühen 80ern des vorherigen Jahrhunderts. Wir holen die Kunst und Kultur, die Musik und die verschiedenen Angebote in die Pflegeeinrichtungen und kooperieren mit ihnen. Das Pflegeheim als Entwicklungs- und Gestaltungsraum erschließen. Das Buch prägt meine Arbeit, meinen Ansatz und meine innere Haltung bis heute. Es bedeutet, die Angebote so zu gestalten, dass sie offen, zugänglich und leicht sind, d.h. leicht erreichbar, leicht verfügbar. Die Bewohner*innen können im Vorbeigehen mitmachen. Die Nachbar*innen im Kiez können im Vorbeigehen mit trommeln. Kinder aus der benachbarten KiTa, Mitglieder aus der Gemeinde, ehrenamtliche Engagierte, Student*innen und Angehörige sind willkommen. Nachhaltigkeit ist mir in diesem Umfeld besonders wichtig!

Heute nennen wir diesen Ansatz "Keywork". Allerdings fasst dieser noch weiter und ist ein wunderbarer Türöffner, um die Drum Circle Idee in der Altenpflege umzusetzen. Der Ansatz setzt auf Partizipation, Vielfalt und führt die unterschiedlichen Potenziale und Ressourcen von hauptamtlich und freiwillig Tätigen zusammen und schafft so Synergien. Brillant! 

In der Villa Albrecht in Berlin, Tempelhof erleben wir genau das. Seit dem Frühjahr 2013 existiert dieses Projekt und wurde von Anfang an nach diesen Ansätzen konzipiert. Es hat sich bewährt und hat Nachahmer*innen in anderen Städten gefunden. Das finde ich richtig gut. An dieser Stelle möchte ich ganz besonders den Lokalen Allianzen danken, die vor über 7 Jahren den Startschuss gegeben haben, um innovative Ideen und Ansätze finanziell zu fördern. Mittlerweile gibt es zahlreiche Projekte und wir freuen uns sehr, eines der ersten Projekte gewesen zu sein. Zumindest der 1. Drum Circle für Menschen mit und ohne Demenz, bundesweit.

Die Methode "VivaRhythm® Drum Circle - Rhythmus pur - wir bringen Menschen zusammen" ist auch in den Landesmusikakademien und der "Gesellschaft für Musikeragogik" angekommen. Zuletzt konnte das Konzept in Theorie und Praxis beim Fachtag: Rhythmik-Geragogik am 17. Januar 2019 in Heek vorgestellt werden. Eine Dokumentation ist in Arbeit. Sie möchten auf dem Laufenden bleiben? Bitte klicken Sie hier.

Es freute mich sehr, dass ich im Herbst 2019 an die Hochschule Luzern (Certificate of Advanced Studies, Musikgeragogik) eingeladen bin, um meine Arbeit und Konzeptionsgedanken in Theorie und Praxis vorzustellen. Am Abend vorher darf ich Gast beim MusicTalk sein. 

Da ich immer wieder gefragt werde, was mich antreibt und warum ich mich für diese Idee und Zielgruppe einsetze, gerne zum Schluss noch ein paar Sätze. Ich bin gelernte Altenpflegerin, Dipl. Sozialpädagogin, Sozialarbeiterin und begeisterte Percussionistin. All dies führte dazu, dass ich die Drum Circle Idee und Methode nach Arthur Hull et.al. in die Altenflegeeinrichtungen und generell in die Altenarbeit bringen wollte. Mit dem Pilotprojekt "Trommeln für Toleranz - ein Drum Circle für Menschen mit und ohne Demenz" möchte ich Mut machen, dass es sich lohnt diesen Weg zu gehen. Ich erlebe es, wieviel Freude es macht, wenn Bewohner*innen gemeinsam mit ihren Angehörigen trommeln, wenn Mitarbeiter*innen der Einrichtung gemeinsam mit Nachbar*innen und Bewohner*innen trommeln, Instrumente ausprobieren und zum Schluss: die Capri-Fischer (Bella-Marie) singen. Laut, kräftig und mit Lebensfreude pur. Mittlerweile hat sich das Drum Circle Konzept erweitert. Melodie- und Klanginstrumente sind dazugekommen. Rhythmicals und Bodypercussion sind Elemente der ersten Stunde und Bewohner*innen werden motiviert ihre eigenen Instrumente mitzubringen (z.B. Mundharmonika). 

Wenn Sie einen Drum Circle nach dem Lust auf Trommeln-Konzept auch in Ihrer Einrichtung etablieren möchten, dann nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf. Ich unterstütze, berate und begleite Sie auf dem Weg ein nachhaltiges Angebot in Ihrer Institution zu etablieren! Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Ich freue mich auf: mehr #DrumCircle in der #Altenpflege

VivaRhythm

Ricarda Raabe

Berlin, im Februar 2019

Stimmen zum Video-Clip:

So happy to see all of this incredible work you are doing Ricarda!!! You are amazing.
Mary Knysh

Oh Ricarda, this is fantastic!! What a great video you’ve got and what wonderful work you are doing!! Congratulations, I think this video shows what a great facilitator you are and how important this work is! Thank you so much. I hope we can meet somewhere one day soon, all the best.
Lulu Leathley

Hey Ricarda, tolle Arbeit und vor allem finde ich die Sequenz am Ende „ Bella Marie ich vergesse dich nie“ ganz wunderbar, weil man da einfach hört das es sich auch schön anhört - tolle Arbeit, tolle Leitung, tolle Energie. Ich vergess dich nie.
Sabine Vieten